Schauen wir heute in das Tagesevangelium nach Johannes (Joh 3, 7-15), begegnen wir Nikodemus wieder. Demjenigen, der das Baby Jesus in den Armen seiner Mutter bereits als den Erlöser erkannte.
Nikodemus und Jesus sind im Gespräch über den Glauben. Jesus sagt: „Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche?“
Was glaube ich? Was glaubts du? Was glauben Sie?
Jesu Satz hat für mich so viel Aktualität. In einem Zeitalter der Medien, vor allem der digitalen, fällt es immer schwerer wirklich zu glauben. Manchmal hat man den Eindruck, die Wissenschaft ist unsere neue Religion. Und dann gibt es die vielen Nachrichten und Fotos, die nicht echt sind, die gefaked sind. Menschen die in der Öffentlichkeit stehen haben plötzlich die Macht ungestraft Lügen und Propaganda zu verbreiten.
Wo bleibe ich da?
Ich finde es furchtbar anstrengend, Dinge die ich höre oder sehe ständig zu hinterfragen, bzw. mich zu fragen, ob ich etwas hinterfragen muss, weil es mir merkwürdig vorkommt. Bei manipulierten Bildern, die zugegeben meist auch noch schlecht gemacht sind, ist es einfach die Falschheit zu erkennen. Doch wie ist es möglich, dass es immer wieder Nachrichten gibt, die sich obwohl bereits mehrmals als falsch gekennzeichnet, immer wieder aufs Neue verbreiten? Ist es allein mit der Sensationslust der Menschen zu erklären?
Jesus will für uns die feste Größe sein. Seinem Wort dürfen wir vertrauen. Aus seinem Wort heraus dürfen wir leben.
Wir leben in einer Welt im Wandel und das macht vielen Menschen Angst. Doch der Wandel gehört elementar zu unserem Glauben dazu. Wir feiern den Wandel an jedem Sonntag und an jedem Tag, an dem wir die Messe besuchen. Wir feiern den Wandel Jesu, vom Tod zur Auferstehung und den Wandel von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi.
Zeigt uns das nicht immer wieder, dass Veränderung auch etwas Gutes ist? Dass wir nicht verharren, ausharren müssen, bis alles wieder gut wird, sondern dass wir es sind, die Veränderung anstoßen sollen und können.
Es liegt an uns, den Glauben den Glauben zu leben und von ihm zu erzählen, denn Veränderung ist möglich.
Es grüßt sie ganz herzlich aus dem Seelsorgeteam der GdG Stolberg – Süd
Marion Meurer, Gemeindereferentin